14.06.2022

Wichtige Information

Sehr geehrte Eltern,

an unserer Schule ist ein Fall mit Krätze aufgetreten. Wir möchten Ihnen deshalb einige Informationen zum Krankheitsbild geben, um weitere Fälle eher erkennen zu können und damit eine Ausbreitung zu verhindern. Ein Elternbrief wurde heute verteilt und enthält folgende Informationen.

Was ist Krätze?

Die Krätze (Skabies) ist eine übertragbare Krankheit, die weltweit auftritt. Ursache ist eine Milbe, die in der obersten Hautschicht (Hornhaut) lebt, Gänge gräbt, dort auch ihre Eier ablegt und sich vermehrt. Krätzmilben sind sehr klein. Ihr Körperdurchmesser beträgt etwa 0,4 mm. Sie sind rund und haben 4 Beinpaare. In seinem 4-6 Wochen langen Leben legt das Milbenweibchen bis zu 50 Eier ab. Aus ihnen schlüpfen Larven, die sich über ein Nymphenstadium zu Krätzmilben entwickeln. Außerhalb des menschlichen Körpers überleben die Nymphen bis zu 5 Tagen, ausgewachsene Krätzmilben nur 24- 36 Stunden. Die Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt durch (engen) Körperkontakt, aber auch durch die Benutzung der gleichen Wäsche oder des gleichen Bettes. Die Zeit zwischen der Ansteckung und den ersten Krankheitserscheinungen beträgt 2-6 Wochen, bei einer erneuten Infektion oft nur einige Tage.

Bei welchen Zeichen sollte man an Krätze denken?

An Krätze denken sollte man bei starkem, vor allem nächtlichen Juckreiz, ekzemähnlichen Hautveränderungen und Knötchen in der Haut. Bevorzugte Stellen sind unter anderem die Fingerzwischenräume, die Handgelenke, die Umgebung der Brustwarzen, die Ellenbogen, die Achseln sowie die Leisten- und Genitalregion. Das Bild wird meist durch Kratzspuren und -wunden bestimmt. Im Bereich der Kratzspuren kann man oft die Milbengänge unter der Haut entdecken, die einen typischen gewundenen Verlauf haben und 5-10 mm lang sind. Außerdem sieht man oft kleine Bläschen und gerötete Schwellungen.

Was ist zu tun, wenn Sie diese Zeichen bei Ihrem Kind feststellen?

Bitte suchen Sie sofort eine Hautärztin/einen Hautarzt oder Ihre Haus- bzw. Kinderärztin/Ihren Hausarzt bzw. Kinderarzt auf und informieren Sie sie/ihn von der Erkrankung in der Schule, die Ihr Kind besucht.

Was tun, wenn sich der Verdacht bestätigt?

Ist die Diagnose gestellt (Nachweis von Milben oder Milbeneiern), stehen verschiedene Mittel zur Behandlung zur Verfügung, die vom Arzt verschrieben werden müssen und exakt nach Vorschrift

anzuwenden sind. Auch nach erfolgreicher Behandlung kann der Juckreiz zunächst fortbestehen und die Anwendung lindernder Medikamente erfordern. Solange Juckreiz besteht, sollten die Fingernägel kurz gehalten werden, um Schäden durch das Kratzen zu vermeiden.

Wichtig ist, dass alle Familienmitglieder und andere enge Kontaktpersonen unbedingt zeitgleich mitbehandelt werden sollten, auch wenn sie (noch) keine Symptome zeigen. Textilien mit Körperkontakt (Leib, Bettwäsche, Handtücher) sind bei >60°C zu waschen und während der Behandlung häufig zu wechseln. Oberbekleidung und nicht waschbare Kleidung sowie Plüschtiere dürfen mindestens 1 Woche nicht benutzt werden (auslüften), besser ist jedoch, diese in einem Plastiksack für 14 Tage unter Verschluss zu halten oder für kurze Zeit (über Nacht) einzufrieren; auch eine chemische Reinigung ist möglich. Teppichböden, Polstermöbel, Kissen u.ä. sind mit einem leistungsstarken Staubsauger zu behandeln.

Die Schule ist zu benachrichtigen!

Ihr Kind darf die Schule solange nicht besuchen bzw. betreten, bis von ihm keine Gefahr der Weiterverbreitung und somit keine Ansteckungsgefahr mehr ausgeht.

Ein ärztliches Attest darüber muss in der Schule vorgelegt werden!

Nach Abschluss aller Maßnahmen sollte eine zusätzliche Erfolgskontrolle durch den behandelnden Arzt erfolgen.

In der Familie und in der Gemeinschaftseinrichtung ist in den folgenden 6 Wochen eine genauere Inspektion der Haut vorzunehmen, um Rückfälle schnell zu erkennen und erneut zu behandeln.


Gruß M. Frehse

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